
Maginot-Linie und der Zweite Weltkrieg im Elsass
Maginot-Linie und der Zweite Weltkrieg im Elsass
4-Tages-Reise vom 9. bis 12. Mai 2024
Die Maginot-Linie reichte von der Nordsee bis zur Schweizer Grenze, so kann man es in vielen Büchern lesen. Dies stimmt aber nur bedingt, denn die südlichste grosse Festung liegt etwa 50 km nördlich von Strasbourg. Von dort bis zur Schweizer Grenze hatte es nur vereinzelte, relativ kleine Kasematten. Deshalb werden wir uns auf dieser Reise vor allem in der Region nördlich von Strasbourg aufhalten, um zwei grössere Werke und ein paar kleinere zu besichtigen. Die Gedenkstätte KZ Natzweiler-Struthof erinnert an eines der dunkelsten Ereignisse der Geschichte.
Museen, Forts und Gedenkstätten, die wir besuchten:
Fort de Schoenenbourg
Dieses grosse Werk, mit Panzertürmen und weitläufigen, unterirdischen Anlagen wurde von der Wehrmacht massiv beschossen und bombardiert. Vom 3. September 1939 bis zum 25. Juni 1940 hatte das Werk 15’792 Granaten vom Kaliber 75 mm und 682 vom Kaliber 81 mm verschossen. Heute kann man die 3 km langen Stollen, so ausgerüstet wie 1940, und die meisten technischen Einrichtungen besichtigen.



Militärmuseum MM Park, Wantzenau
Der MM Park France (eröffnet 2017) ist mit 7000 Quadratmetern eines der grössten Militärmuseen Europas. Ebenerdig befinden sich zwei große Ausstellungshallen mit den Fahrzeugen und ein Restaurant. Im Obergeschoss befinden sich die Waffen- und Uniformenausstellungen und der Raum der Sammlung Sussex 1944.



Kasematte 35-3, Marckolsheim
Diese Museums-Kasematte erinnert an die schweren Kämpfe während des 15. bis 17. Juni 1940, auch die "Schlacht am Rhein" genannt.



Artilleriewerk Four-à-Chaux
Bei den sechs Kampfblöcken handelt es sich um drei Artilleriebunker (Block 1, 2 und 3), zwei Infanteriebunker (Block 4 und 5) und eine Infanteriekasematte (Block 6). Neben der Anlage selbst (Mannschaftseingang, Kaserne, Block 2 usw.) können ein Museum mit Ehrendenkmal für die französischen und deutschen Gefallenen besichtigt werden.



Grossunterstandsmuseum Hatten
Der Grossunterstand wurde von den französischen Truppen von 1936 bis Juli 1940 genutzt. Insgesamt 28 Räume inklusive Schlafräume, Küche, WC, Brunnen, Krankenstation, Heizraum, Maschinenraum, Entlüftungsanlangen (Filterraum gegen Gas) und Nahverteidigungs-Einrichtungen wurden restauriert und können heute im Museum besichtigt werden.



Kasematte Esch
Dieses kleine Werk, ursprünglich für etwa 20 Soldaten gedacht, beherbergt heute eine Ausstellung über die Kämpfe im Raum Haguenau 1940 und über die Schlacht von Hatten, wo sich 1945 Amerikaner und Deutsche bekämpft haben.



Gedenkstätte KZ Natzweiler-Struthof
Das Konzentrationslager Natzweiler-Struthof war vom 1. Mai 1941 bis zum 23. November 1944 ein sogenanntes Straf- und Arbeitslager. Etwa 52’000 Häftlinge aus ganz Europa wurden dorthin und in die angeschlossenen Aussenlager deportiert. 22.000 Personen wurden ermordet, starben an Krankheiten, Kälte und Mangelernährung.



Schlettstadt
Zwischen Vogesenmassiv und Riedebene liegt – im Herzen des Elsass – das Städtchen Schlettstadt. Es hat 19'000 Einwohner und eine schöne Altstadt mit verwinkelten Gassen. Zu den sehenswertesten Gebäuden zählen das barocke Hôtel d'Ebersmunster und der mächtige Uhrturm. Auf der Rückfahrt machen wir dort einen Mittagshalt und es gibt Gelegenheit, durch die Altstadt zu schlendern, nochmals ein typisches elsässisches Gericht zu geniessen oder ein kleines Mitbringsel einzukaufen.



Ein Mittagessen in einer Ferme Auberge
Eine Besonderheit im Elsässer Teil der Vogesen sind die sogenannten ‘Ferme Auberges’. Diese Berggasthäuser gibt es nur in Frankreich und bedeuten übersetzt so viel wie “Bergbauernhof mit Bewirtung”. Dieses urige ‘Geschäftsmodell’ wurde im Elsass in der Region um den Petit Ballon herum entwickelt, um den Bergbauern, neben der mühseligen Berglandwirtschaft, ein weiteres Standbein zu ermöglichen. Eine Ferme Auberge ist also eine einfache Bergwirtschaft, die grösstenteils lokal produzierte und selbst hergestellte traditionelle Mahlzeiten anbietet.


